Die „Toolbox“ ist das Ergebnis unseres Projektes „Gelassen – nicht alleine lassen“ (2017-2020). Das Projekt möchte pflegende Angehörige, welche einen Menschen mit einer Demenz und/oder einer kognitiven Beeinträchtigung pflegen, in ihren persönlichen und häuslichen Pflegesituationen stärken und unterstützen. Übergeordnetes Ziel ist eine gewaltfreie Pflege, die sowohl dem Pflegenden als auch dem Pflegebedürftigen zugutekommen soll.
Zusammen mit pflegenden Angehörigen und deren Erfahrungen in schwierigen Pflegesituationen konnte der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V. ein Online-Selbsthilfeinstrument entwickeln.
Die „Toolbox“ ist ein Online-Selbsthilfeinstrument (oder -tool) für pflegenden Angehörige, aber auch für Betroffene und andere Interessierte. Für Ratsuchende und Ratgeber. Sie soll als Hilfestellung dienen, um Anspannung zu erkennen und dadurch möglichst zu verringern. Das Beschäftigen mit den Inhalten der Toolbox, das aktive Wahrnehmen von schwierigen Pflegesituationen und das Zulassen, sich selbst einzugestehen, dass man in bestimmten Situationen Unterstützung braucht bzw. möchte, ist ein erster großer Schritt in die richtige Richtung. Zum einen können Sie Ihre Anspannung in den verschiedenen Pflegesituationen (aktuell 11 herausfordernde Pflegesituationen + eine Pflegepause) erfassen und zum anderen finden Sie zu den jeweiligen Pflegesituationen unterschiedliche Handlungsoptionen und können dazu eigene Lösungsvorschläge unterbreiten.
Des Weiteren finden Sie hier
Selbstmotivationssätze, welche Sie in Ihrem Pflegealltag so gut wie möglich stärken und unterstützen sollen. Ein Mensch, der eine stabile psychische Widerstandskraft (Resilienz) besitzt, kann mit den täglichen Herausforderungen besser umgehen, und sie so unbeschadeter überstehen. Und, ganz wichtig: die o.g. Pflegepause. Ohne schlechtes Gewissen sollte sie zur täglichen Routine werden.
Als Teilnehmer*innen der Studie müssen Sie sich zu Beginn mit Ihrer E-Mailadresse oder Code und dem dazugehörigen Passwort anmelden, welches Ihnen per Post zugeschickt wurde. Falls Sie das Passwort verlegt haben oder nicht wiederfinden, ist das kein Problem. Sie können sich einfach an uns wenden. Bitte nutzen Sie die Toolbox möglichst täglich, da so eine Modifizierung im kognitiven Bereich, aber auch in den täglichen Abläufen eher erreicht wird. Wichtig ist jedoch auch, dass Sie sich dadurch nicht gestresst fühlen. Sie werden sicher Ihren eigenen Rhythmus finden.
Sehen Sie sich die Toolbox in Ruhe an. Sie werden Bilder sehen, die bestimmte Situationen im täglichen Pflegealltag wiederspiegeln. Sie werden sicher einiges wiedererkennen, was Sie selbst des Öfteren erleben, wo es vielleicht Probleme gibt oder was Sie alleine oder mit ihrem Angehörigen zusammen gut meistern. Möglicherweise suchen Sie aber auch nach individuellen Lösungen, da Ihre körperliche Anspannung und Ihr persönliches Stresslevel zunehmend ansteigen. In der Toolbox werden Ihnen u.a. auch Lösungsmöglichkeiten anderer pflegender Angehöriger, die in ähnlichen Situationen sind, vorgestellt.
Es werden Ihnen dazu unterschiedliche Fragen gestellt, die schnell zu beantworten sind und wenig Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Wichtig während der 6-wöchigen Studie ist es, dass Sie auch Ihre individuelle Anspannung auf der Skala (0-100) angeben. Suchen Sie sich von den 11 schwierige Pflegesituationen eine oder mehrere aus, die für Sie am herausforderndsten ist/sind. Bei diesen jeweiligen Situationen sehen Sie mehrere Handlungsoptionen, welche Ihnen helfen können, das Problem aus einer anderen Perspektive zu sehen. Oft reichen kleine Änderungen im Verhalten, um eine Situation merklich zu entspannen. Sie können uns auch sehr gerne eigene Ideen und Antworten senden. Das wäre hilfreich und lässt die Inhalte der Toolbox weiter steigen.